Am 13. Oktober 1948, kauften 43 Flintsbacher Bürger von dem Gastwirtsehepaar Balthasar und Maria Schwaiger für 6000,- DM das Theaterhaus. Für die 43 Frauen und Männer war dieses eine große und schwierige Aufgabe, denn die D-Mark war erst ein halbes Jahr alt. Der Kassier mußte von Woche zu Woche pro Mitglied 1,- DM einheben, daß er dabei seine liebe Not hatte ist leicht verständlich.
Ungeachtet der finanziellen Schwierigkeiten aber machte man sich 1949 und 1950 daran, die Bühne des Theaterhauses und den Orchestergraben zu vergrößern. Aus feuerpolizeilichen Gründen mußte 1967 ein neuer Treppenaufgang errichtet werden. Hierzu verlängerte man das Gebäude nach Süden. 1969-1970 deckte man den gesamten Dachstuhl mit Eternitschiefer.
In den 80er Jahren wurden historische Vorhänge mit einem enormen Kostenaufwand denkmalpflegerisch restauriert und die äußerst spartanischen Sitzreihen im Zuschauerraum erneuert. Im Frühjahr 1998 war die Restaurierung der prunkvollen Bühnenfront abgeschlossen und so erstrahlte sie pünktlich zum 175-jährigen Bestehen des Gebäudes in neuem Glanz.
Mit viel Liebe und Können wurden diese umfangreichen Baumaßnahmen, aber auch alle anderen notwendigen kleinen Änderungen dekorativ an den Altbau angepaßt, so daß nichts von der Ursprünglichkeit des Theaterstadls verloren ging.
Von 1875 an besitzt die Theatergesellschaft eine lückenlose Übersicht von allen Aufführungen bis heute. In jüngster Zeit wurden nur anspruchsvolle und groß angelegte Volksstücke aufgeführt.
Bei einem Besuch im Flintsbacher Theater kann man also sicher sein, daß die ,,Theaterer” ihr ganzes Engagement einsetzen, niveauvolles Volkstheater auf die Bühne zu bringen.
Das sind sie ihrer über 325-jährigen Tradition, ihrem fast 180 Jahre alten Komödienstadl und nicht zuletzt ihrem Publikuin schuldig.
Trotz des Bekanntheitsgrades und des Erfolges sind die Flintsbacher Theaterspieler bei ihrer Natürlichkeit geblieben. Auf dem historischen Hauptvorhang von 1844 sind Figuren abgebildet, die das Gute und Böse, das Edle und die Torheiten darstellen. In der Mitte steht Thalia, die Göttin der Komödie, auf einem Piedestal, auf dem geschrieben steht:
Wenn die Tugend nachgeahmt
Das Laster verabscheut
Thorheiten vermieden
Und das Edle in Ausübung
gebracht wird
Dann erreicht die Muse des
Schauspiels ihren Endzweck
Unter diesem Leitspruch setzt die Spielergemeinde die Tradition des ,,Comödispiels” fort, zur eigenen Freude und zur Erbauung des Publikums.